Unser Reiseführer für die Erkundung der bezaubernden venezianischen Sestieri

Die Sestieri

Von umwerfender Architektur zum authentischen Dinieren: Entdecken Sie was man im wunderbaren Venedig, nur eine kurze Fahrt mit der Fähre von Lido di Jesolo entfernt, unbedingt gesehen haben muss. Italiens schwimmende Stadt ist in sechs Stadtteile geteilt, die sogenannten Sestieri (Sestiere im Singular). Jeder ist einzigartig mit individuellem Charakter und Atmosphäre.

 

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CANNAREGIO Im Norden gelegen ist dies der am meisten bevölkerte Sestiere, der sich vom Bahnhof Santa Lucia bis zur Rialtobrücke erstreckt. Essen Sie zu Mittag in einem der typischen Restaurants, Pubs oder bacari in Fondamenta della Misericordia und besuchen Sie im Anschluss:

Das Ghetto – Dies ist der Ort, wo Shakespeares Der Kaufmann von Venedig spielt. Im Jahr 1516 erreichte die Diskriminierung der Juden Venedig und das Konzil von Trient verordnete, dass alle Juden auf einer kleinen Insel in Cannaregio eingegrenzt werden sollten. Der Bereich erhielt seinen Namen von der örtlichen Eisenarbeit und das Wort “Ghetto” (italienisch für Gießerei) wurde seitdem ein verbreiteter Begriff für einen Bereich, in dem eine Minderheit abgegrenzt wird.

Madonna dell'Orto – Es ist ironisch, dass die Kirche ursprünglich dem heiligen Christophorus gewidmet war. Heute könnte der Schutzheilige der Reisenden sich über das Fehlen von Touristen in diesem Teil Venedigs wundern. Im 15. Jahrhundert, nachdem in einem nahegelegenen Gemüsegarten eine Madonnenstatue mit nachgesagten Wunderkräften gefunden wurde, baute man die Kirche neu und widmete sie der Jungfrau Maria. Innen finden sich großartige Arbeiten von Tintoretto, der ein Gemeindemitglied war, einschließlich dem berühmten Gemälde “Das Jüngste Gericht”. Tintorettos Grab ist auf der rechten Seite des Presbyteriums.

Campo dei Mori – Im Jahr 1112 suchten die drei Kaufmannsbrüder Mastelli Zuflucht in Venedig. Mori (Moore auf Deutsch) bezieht sich auf Morea oder Peloponnes, von wo aus die Seidenhändler stammten. Der Platz ist nach den steinernen Statuen der drei Brüder benannt.

Palazzo Santa Sofia – Als einer der ältesten Palazzi war er immer als Ca’ d’Oro (Goldenes Haus) bekannt. Gebaut wurde er für die Familie Contarini zwischen 1428 und 1430, sein letzter Eigentümer Baron Giorgio Franchetti vermachte ihn dem Staat und heute ist hier eine öffentliche Gallerie.

CASTELLO Der größte venezianische Sestiere, Casetello liegt im Osten und umfasst das Arsenal, einst die größte Schiffswerft Venedigs. Er erstreckt sich von San Marco zu Cannaregio im Westen und zu Sant’Elena im Osten.

Riva degli Schiavoni – Diese “Promenade” entlang des südlichen Quais von Castello erhielt ihren Namen von den Händlern aus Dalmatien (Schiavonia), die mit ihren Booten hier anlegten. Arbeiten von Canaletto aus den 1740ern und 1750ern zeigen den Bereich voll von Gondeln, Segelbooten und Bargen und auch heute ist dies noch ein Ankerplatz für Boote. Dieser lebendige Quai mit Ständen, an denen sich viele Menschen drängen, gibt einen ersten, faszinierenden Eindruck des venezianischen Stadtlebens. Von hier hat man außerdem einen fantastischen Ausblick auf San Giorgio Maggiore.

La Pietà – Die Kirche La Pietà geht zurück auf das 15. Jahrhundert und war ursprünglich ein Waisenhaus. Sie wurde zwischen 1745 und 1760 von Giorgio Massari neugebaut. Die Kirche hatte einen berühmten Chor, für den Vivaldi Kantaten und Gesangsarrangements schrieb.

San Zaccaria – Diese Kirche, auf einem ruhigen Platz in der Nähe von Riva degli Schiavoni gelegen, zeigt prächtige gothische und klassische Renaissance-Architektur. Sie wurde im 9. Jahrhundert erbaut und zwischen 1444 und 1515 komplett restauriert. Ein Meisterwerk findet sich im Inneren, “Die thronende Jungfrau mit Kind und Heiligen” von Giovanni Bellini. Die unterirdische Krypta beherbergt die sterblichen Überreste von acht Dogen der Stadt.

DORSODURO Italienisch für “hoher Grat”: Dieses Viertel ist von relativ hochgelegenem und festem Land im Süden Venedigs charakterisiert. Der Zattere Quai bietet ein Fenster zu diesem malerischen Sestiere, der venezianische Universitäten und ein lebhaftes Nachtleben beheimatet.

Die Basilika von Santa Maria della Salute – Eine Hauptsehenswürdigkeit, die allgemein als die Salute bekannt ist.

Die Galleria dell'Accademia – Eines von Italiens beliebtesten Kunstmuseen. Es hat 24 Zimmer in drei historischen Gebäuden.

Campo Santa Margherita – Dieser Platz strotzt vor Leben, besonders morgens, wenn der Markt Betrieb hat. Er wird von Häusern aus dem 14. und 15. Jahrhundert flankiert, in denen viele ungewöhnliche Geschäfte, Fischstände, Kräuterkenner, Bäckereien und Cafés zu finden sind und einen Einblick in das typische venzianische Leben bieten.

Ca' Rezzonico – Einer der prächtigsten Paläste in Venedig, der im barocken Stil gebaut und großzügig eingerichtet ist. Er ist außerdem einer der wenigen, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Der Bau des Palazzos begann im Jahr 1667 durch Baldassarre Longhena. Noch vor Vollendung des Baus wurde er durch die Familie Rezzonico gekauft. Das erste große Bankett fand hier 1758 statt. Seit 1934 befindet sich hier das Museum vom Venedig des 17. Jahrhunderts.

Die Akademiegallerien – 3 Gebäude, die einst der Kirche angehörten, beherbergen die größte existierende Sammlung venezianischer Kunst. Sie bieten eine komplette Auswahl an Werken der Venezianischen Schule, vom byzantinischen Mittelalter zur Renaissance, vom Barock zum Rokoko. Die Highlights sind Carpaccios “Ursula-Zyklus”, “Die Krönung der Jungfrau” von Veneziano und Giorgiones “Das Gewitter”.

Peggy Guggenheim Sammlung – Die kleine, eigentümliche Sammlung enthält Werke von berühmten Modernisten und Futuristen wie Picasso, Dali und Jackson Pollock.

SAN MARCO Seit Beginn der Republik als das Herz Venedigs betrachtet ist San Marco der berühmteste Sestiere dank des gleichnahmigen Platzes und des Doms. Dies ist der meistbesuchte und teuerste Teil Venedigs, den Napoleon als “den elegantesten Salon in Europa” beschrieb.

Markusdom – Der Dom hat den Umriss eines griechischen Kreuzes mit fünf riesigen Kuppeln. Er wurde im Jahr 832 geweiht um den Körper des heiligen Markus zu beherbergen. In den folgenden Jahrhunderten wurde er zweimal zerstört und wiederaufgebaut, sodass ein perfekter Übergang zwischen östlicher und westlicher Architektur entstand. Im Jahr 1807 wurde er zur Kathedrale von Venedig. Besonderen Wiedererkennungswert haben das Mosaik auf der Fassade und die berühmten Pferde von San Marco (Kopien der original Bronzestatuen, die sich im Dom befinden). Im Inneren umfasst der Domschatz wertvolle Beute aus Konstantinopel sowie italienische Kunstwerke.

Der Dogenpalast – Zurückgehend auf das 9. Jahrhundert war der Dogenpalast ursprünglich eine befestigte Burg, die durch mehrere Feuer zerstört und im 14. und 15. Jahrhundert wiedererrichtet wurde. Er ist ein Meisterwerk gothischer Architektur, sowohl lebhaft als auch elegant, das aus veronesischem Marmor spitzenartig über Bögen aus Stein aus Istrien erbaut wurde. Besuchen Sie im Inneren des Palastes die Sala del Maggior Consiglio (der Saal des Hohen Rates), die Sala del Collegio und die Kerker, die mit dem Palast über die berühmte Seufzerbrücke verbunden sind.

Der Glockenturm – Der ursprüngliche Turm, der im Jahr 1173 fertig gestellt wurde, diente als Leuchtturm für Segler in der Lagune. Im Mittelalter wurde er jedoch als Folterkäfig genutzt, wo Angreifer eingesperrt und dem Tod überlassen wurden. Er stürzte im Jahr 1902 ein, konnte aber dank großzügiger Spenden in den folgenden Jahren wiederaufgebaut und am 25. April (Markustag) 1912 eingeweiht werden.

Harry's Bar – Giuseppe Cipriani gründete diese moderne Legende, die schon von Stars wie Ernest Hemingway und Woody Allen besucht wurde. Hier sollen der Bellini und das Carpaccio erfunden worden sein. Klassische venezianische Gerichte werden zu erstklassigen Preisen serviert.

SAN POLO Die bekannte Rialtobrücke verbindet diesen Stadtteil mit San Marco. Er ist einer der ältesten Bereiche der Stadt und nach der Kirche San Polo benannt. In der Vergangenheit fanden hier Stierkämpfe und Maskenbälle statt, heute ist es einer der beliebtesten Karnevalsorte. Während der Internationalen Filmfestspiele von Venedig finden außerdem Open Air Vorstellungen und Konzerte statt.

Die Rialtobrücke – Bis in das 9. Jahrhundert war dies die einzige Verbindung zwischen den beiden Ufern des Canal Grande. Sie wurde zuerst aus Holz und später aus Stein gebaut. Bei einem Wettbewerb für einen neuen Brückenentwurf im 16. Jahrhundert reichten Berühmtheiten wie Michelangelo, Palladio und Sansovino Entwürfe ein. Allerdings gewann der talentierte Antonio Da Ponte. Tagsüber ist die Brücke durchgehend voll von Menschen, die sich zwischen den Souvenirshops hindurch schlängeln und das ständige Vor- und Zurück auf dem Canal Grande beobachten.

Die Rialtomärkte – Bei Sonnenaufgang entladen schwere Lastkähne ihre Kisten voll Obst und Gemüse am Quai entlang des Kanals. Mit Gassen und Plätzen, die nach ihren Produkten benannt sind, kommen die Venezianer seit Jahrhunderten zur Erberia (Obst- und Gemüsemarkt) um frischen roten Radicchio aus Treviso sowie Spargel und kleine Artischocken von den Inseln Sant’Erasmo und Vignole zu kaufen. Der geschäftige Fischmarkt in der Nähe bietet Seezunge, Sardinen, Rochen, Sepia, Krebse, Molluske und vieles mehr. Dieser charakteristische, lebhafte Markt schließt gegen Mittag.

SANTA CROCE Da Santa Croce mit dem Festland verbunden ist, ist dies der einzige Sestiere, in dem Autoverkehr teilweise, in der Piazzale Roma, erlaubt ist. Dieser Bereich hat ein aktives Nachtleben. Wenn Sie Hunger haben, besuchen Sie die Taverna da Baffo in Campo Sant’Agostino, ein berühmtes und intimes Restaurant. Generell ist dieser Sestiere ruhig mit einem mittelalterlichen Ostteil und einem modernen Westteil.

Cà Pesaro – Er überblickt den Canal Grande und beherbergt das venezianische Museum für Moderne Kunst.

Fondaco dei Turchi – Hier befindet sich das Naturkundemuseum.

Mit einer ganz anderen Atmosphäre und wesentlich weniger Menschen laden die Inseln von Glas und Spitze, Murano und Burano, zu einem malerischen Tagesausflug ein.